Du planst eine Tour oder drehst deine Feierabendrunde und hast stets zu viel Material dabei oder bist schon aus umgekehrtem Grund in Hinterpfupfiken gestrandet? Hier sind unsere Gedanken zu Tools und Ersatzteilen für unterwegs.
Vorne weg, wir orientieren uns am Minimum, zumindest was mit auf die Trails kommt. Denn mit leichtem Gepäck, hat man es generell leichter 😉 und auch das Bike-Handling ist geschmeidiger, agiler und somit sicherer. Nun gilt es einen Kompromiss zu finden.
Im Bikepark oder auf der Downhillstrecke kann davon ausgegangen werden, dass wir bei Bedarf nach jeder Abfahrt zum Auto oder Rucksack zurück können. Darum kann ohne Rucksack oder Ersatzschlauch gefahren werden, denn hier ist volle Performance von uns und dem Bike gefragt. Bei einem Defekt nehmen wir in Kauf, dass wir den Trail oder den Waldweg runter rollen oder schieben. Ein kleines Tool macht bei Bedarf sinn, um Einstellungen am Fahrwerk oder dem Bike vorzunehmen oder eine Schraube nach zu ziehen. Hier sollte beachtet werden, dass Tools in der Tasche oder ein Autoschlüssel bei einem Sturz zu Verletzungen führen können. Wir wurden dadurch auf die Daysaver Tool aufmerksam, da man mit einem kleinen Tool mit Schutzhülle alles dabei hat. Für einen Besuch im Bikepark achten wir jedoch darauf, dass wir etwas mehr Werkzeug und 2-3 Ersatzteile im Auto oder Rucksack dabei haben. Dies kann natürlich je nach persönlicher Ausrüstung und Bedarf variieren. Oft hat es bei einem Bikepark auch einen Shop oder Verleih mit nötigen Ersatzteilen oder Werkzeugen. Tipp: Prüfe hier vorher die Öffnungszeiten, gerade unter der Woche.
Auf einer Feierabendrunde halten wir es sehr ähnlich wie auf einer DH-Strecke, also sehr schmal. Hier wissen wir ja, was uns erwartet, also wie spitzig die Steine oder grob die Trails sind, entsprechend ist das Bike auch vorbereitet (z.B. Luftdruck stimmt,…). Den Nachhauseweg kennen wir i.d.R. (auch zu Fuss) blind, oder man kann ein «Taxi» organisieren. Trotzdem biken wir lieber, als wir wandern und darum nehmen wir doch etwas mit: Einen Schlauch, Mini-Pumpe oder CO2-Kartusche, Reifenheber, Multitool, Kettenschloss, allenfalls Tubeless «Salami». Zum Kettenschloss ist es empfehlenswert ein Multitool mit kleinem Ketten-Nieter mitzuführen um die defekten Glieder heraus zu nehmen. Es gibt tolle Halterungen um diese Teile und Werkzeuge am Bike zu fixieren und mitzuführen (spez. Bidonhalter mit Werkzeugfach, Klett-Bänder, Werkzeuge für in den Lenker, ins «Tretlager», im Steuerrohr,…). Mit den «Salamis» können kleine Löcher in Tubeless-Reifen «gestopft» werden, wenn die Milch alleine nicht mehr dichten mag.
Bei einer längeren Tour sollte überlegt werden, ob man komplett in der Natur ist, also an keinen Bikeshops, Bergbahnen, etc. vorbei kommt. Oder man z.B. eine Tour in einem Bikegebiet macht und hin und wiedere eine Bergbahn nutzt. Hier ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man Zugang zu Tools und Shops hat. Je nach dem, kann man sich ähnlich leicht wie auf der Hometrail-Runde ausrüsten, was aber von der persönlichen Vorlieben abhängig ist. Hier kann auch ein Rucksack oder ein etwas kompakterer Hip-Bag gute Dienste leisten um etwas mehr Gepäck mitzunehmen. Ist man fernab der Zivilisation unterwegs, macht ein Rucksack/Hip-Bag definitiv sinn. Denn neben der Grundausstattung (Multitool, Schlauch, Pumpe, Reifenheber, Kettenschloss), machen ein weiter Schlauch, Tubeless «Salami» und einige Kabelbinder sinn. Auch etwas warmes zum Anziehen in der Höhe hat im Rucksack Platz und spätestens jetzt sollte man sich über Werkzeug und Flickzeug für den eigenen Leib Gedanken machen!
Sprecht euch gerade auf längeren Touren in einer Gruppe ab, wer welches Tool dabei hat. Es braucht nicht 5 Pumpen oder 7 Ketten-Nieter, 5 Schläuche vielleicht schon :-). Wichtig ist auch, dass ihr euer eigenes Velo kennt und wisst, welche Schraube sich vielleicht schon einmal gelöst hat. Z.B, das Pedal? Dann checkt ob euer Multitool euer Pedal bedienen kann, denn nicht jedes Tool hat z.B. einen 8mm Inbus welcher für viele Pedalen benötigt wird.
Bist du in den Bikeferien, raten wir dir, dich vorgängig über die Infrastruktur zu informieren, also auch welche Ersatzteile allenfalls erhältlich wären, respektive ob Bikeshops in der Nähe sind und vielleicht welche Marken diese führen. Ansonsten macht es Sinn, sich vorher noch mit nötigen Ersatzteilen auszurüsten, wie Bremsbelägen, Ersatzkette, Schlauch, Ersatzreifen, Ausfallende,… Auch eine Werkzeugkiste mit normalen Bike-Werkzeugen oder einer geeigneten Pumpe für Tubeless (mit Druckbehälter) kann sinnvoll sein um das Bike für den nächsten Tag in Schuss zu bringen. Eine grössere Reparatur mit dem Multitool macht wenig spass, erst recht nicht wenn die Gruppe schon in der Pizzeria sitzt.
Wusstest du, dass z.B. im Griff bei Scott Hinterrad-Achsen einige Bits integriert sind?
Gerne beraten wir dich für die passende Ausrüstung auf deinen Rides!
Viel Spass bei deiner nächsten Tour 🙂
